Donnerstag, 22. März 2012 20 Uhr
"Im Zeichen des Löwen"
Sibylle Lewitscharoff (Berlin)
liest aus ihrem Roman »Blumenberg«
Dichterlesung und Gespräch mit der Autorin
Es ist schon etwas Nicht-Alltägliches, wenn im Studierzimmer eines Münsteraner Philosophieprofessors des Nachts ein Löwe erscheint, sich auf dem Teppich niederläßt und ihn von nun an, für andere unsichtbar, auf Schritt und Tritt begleitet. Der Löwe ist natürlich nicht von dieser Welt. Und die Studenten, die diese Symbolfigur nicht sehen können, verstehen im Hörsaal natürlich nichts von der Mehrdimensionalität, in die ihr geliebter Professor sie einführen will. Als Trostbedürftige in dieser Welt scheitern sie alle, weil sie sich verhalten wie die Menschen in Platons Höhlengleichnis: Sie halten die sichtbaren Erscheinungen für Realität und sind blind für das Wesen und Wirken einer unsichtbaren Welt. Wie Ijoma Mangold in der ZEIT geschrieben hat: "Am Ende handelt dieser Roman mehr als von Blumenberg von Sibylle Lewitscharoffs Versuch, die Literatur als ein Medium metaphysischer Fragen auszutesten."
Der ungewöhnliche Roman steht also gegen die Plattheit und Banalität der heutigen "Gegenwartsliteratur" mit ihrer provinziellen Pseudoproblematik von Kindheit, Jugend und Familie.
Das Buch war im Oktober 2011 unser Buch des Monats. Wir freuen uns, daß wir die Autorin für eine Lesung mit Diskussion gewinnen konnten.
Do. 21. Januar 2009
Kinder! Kinder!"
Sibylle Lewitscharoff liest
aus ihrem neuen Roman »Apostoloff«
Dichterlesung und Gespräch mit der Autorin
Sibylle Lewitscharoff (Jg. 1954) gehört zu den wenigen Autorinnen der jüngeren Generation, die ernstgenommen werden können, weil sie etwas zu sagen haben. Für diesen "Anti-Familienroman" erhielt die Sprachkünstlerin 2009 den renommierten Preis der Leipziger Buchmesse.
"Im Grunde bin ich gegenüber dem Autobiographischen äußerst skeptisch", sagt die Lewitscharoff. "Aber an seiner Familie, dieser einzigartigen Zwangsgemeinschaft, kommt ein Autor kaum vorbei. Ich habe mir zumindest Luft verschafft, indem ich mir eine fiktive Geschichte und fiktive Figuren hinzu ersonnen habe, die Vater, Mutter, Kind in ein anderes Tableau versetzen. Es ist schier unmöglich, die eigenen Eltern zu kennen. Es liegt in der Natur dieser eigenartigen Beziehung, daß man von den Eltern gedemütigt, geliebt, verlassen, gekränkt, geärgert oder schier um den Verstand gebracht wurde. Sobald man aber erinnernd nach ihnen greift, fliehen sie. Kurzum: Es ist auch immer falsch, was wir von ihnen denken. Um dieses Falsche, aber auch darum, es als falsch kenntlich zu machen, habe ich mich bemüht."
"Traumdiener und Widersacher: Tote reden viel"
Sibylle Lewitscharoff (Berlin) stellt ihren
Roman »Consummatus« vor
Dichterlesung und Gespräch mit der Autorin
Sibylle Lewitscharoff bringt Transzendenz und Zeitgeschichte zusammen. Bei ihr finden die Gespräche nicht nur zwischen Lebenden statt. In ihrem jüngsten Roman setzt sie eine Tradition fort, die mit Dichternamen wie Lukian, Wieland, Brecht, Kasack und Heiner Müller besetzt ist. Ihre Totengespräche zeigen abermals, was Literatur kann ein kunstvolles Spiel mit der Sprache treiben: Aus der Schattenwelt eines Durchschnittsmenschen melden sich die Geister, von denen er nicht loskommt, und mischen sich vehement in sein Leben ein.
Do. 7. Dezember 2006
Sibylle Lewitscharoff (Berlin) liest
aus ihrem Romanerstling »Pong«
Pong ist ein Geschöpf des Geistes. Ein "Verrückter", der die Normalität widerspiegelt wie Morgensterns Palmström. Ein erstaunlicher Text über die verkehrte Welt, in der wir alle leben müssen und in der, wie Claudia Kramatschek in ihrer SZ-Rezension treffend geschrieben hat, "das Geld zur Ikone und die Ratio zum Fetisch erhoben wurden". Die »Welt« schrieb: "Ein großartiges, fast gesungenes Sprach-Kunststück, eine beeindruckende Charakter- und Weltstudie, die vielleicht beste literarische Rekonstruktion eines ver-rückten Hirns überhaupt."
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