Heribert Losert


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Eröffnung:
Do. 1. Juli 1993
19 Uhr

Ausstellungsdauer:
1.7.93-Ende Dez. 93

Heribert Losert
Ein Maler der Moderne
Retrospektive 1943 - 1993
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Ausstellungsplakat »Heribert Losert. ein Maler der Moderne« In diesem Jahr wird Prof. Heribert Losert 80 Jahre alt. Er ist der letzte lebende Künstler der klassischen Moderne. Wir schätzen uns glücklich, den vielen Freunden seiner Kunst diese Retrospektive zeigen zu können, die seinen eigenständigen Weg von den realistischen Kriegszeichnungen bis in die Gegenwart belegt.










Eröffnung:
Do. 6. September 1990
19 Uhr

Ausstellungsdauer:
6.9.90-11.10.90
Kunstausstellung:
Prof. Heribert Losert



Heribert Losert bei seiner Ausstellung im Kulturzentrum
Foto: © Andreas Wichary, München

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Seine Bilder tragen einfache Titel: »Dinge im Raum«, »Seeufer«, »Pastorale«, »Donauebene«, »Pubertät«, »Das blaue Tor«. Auf magische Weise führen sie in sich hinein. Man verstummt vor der Symbolkraft dieser Werke, vor denen alles Gesprochene zum Geschwätz wird.

Diese Bilder sind nicht auslegungsbedürftig. Sie sprechen ihre eigene Sprache. Sie sind Ausdruck eines starken Gefühls ebenso wie eines konsequenten Willens zu Form.

Wer ist dieser Heribert Losert, der mit Farben und Formen komponieren kann wie ein Meister der alten Schule? Viel ist über ihn, den 1913 in Neunkirchen / Niederösterreich geborenen und in Troppau / Österreichisch-Schlesien aufgewachsenen, geschrieben worden, der seit 1945 in Bayern lebt. Zum Beispiel dieses:
"Heribert Loserts Kunst, subtil, genau, zart, ist von hohen technischen Graden. Er beherrscht seine Mittel ebenso sicher wie virtuos, verfällt aber nicht dem Virtuosentum um seiner selbst willen. Transparenz und Sensibilität kennzeichnen seine Arbeiten ebenso wie unübersehbarer, zugleich unaufdringlicher, darum um so beständigerer Anruf an die Humanität." (Ernst Schremmer)

Der mit zahlreichen Kunstpreisen ausgezeichnete Losert ist ein Maler voller Musikalität und Harmonie.

Metaphern gleich, wirken seine Bilder, erfüllt von Trakl'scher Stimmung, schön und poetisch.

Man könnte ihn einen Dichter nennen.


Buch Das Buch »Heribert Losert. Ein Maler der Moderne«, Künstlergespräche. Eine Monographie, ist im Verlag des Zeitgenossen erschienen.

Der Zeitgenosse Heribert Losert. Ein Maler der Moderne, von Kaspar Heilig

Biographie Heribert Losert - Lebensdaten
(aus »Heribert Losert. Ein Maler der Moderne«)


1913    Geboren am 11. Juli in Neunkirchen / Niederösterreich. Der Vater war ein k.u.k. Offizier der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn, die im Anschluß an den Ersten Weltkrieg aufgeteilt wurde.
1923    Übersiedlung der Familie nach der schlesischen Stadt Troppau, die 1849-1918 Hauptstadt des österreichischen Kronlands Schlesien war.
1928    erhält der 15jährige ersten Zeichenunterricht bei der Malerin Silberschütz
1929    Fortsetzung des Kunststudiums an der Kunstgewerbeschule des Österreichischen Museums für Kunst und Industrie in Wien /Prof. Schufinsky), das bis 1931 andauert.
1931    Studium an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei den Professoren Fahringer und Martin (bis 1935).
1938    Vermählung mit Fräulein Emmy Hörmandinger in Ulm.
1939    Einberufung zum Wehrdienst. Zunächst Soldat, dann als Kriegsmaler und Zeichner an den Fronten in Frankreich, Polen und Rußland.
1945    Kriegsgefangenschaft, Vertreibung und Flucht. Ansiedlung in Rosenheim, Freie Mitarbeit bei Zeitungen und Zeitschriften.
1952/1953    Besuch des Seminars der Freien Waldorfschulen in Stuttgart.
1953    Übersiedlung nach München. Bis 1961 Lehrauftrag als Kunstpädagoge an der Rudolf-Steiner-Schule in München-Schwabing. Aquarell »Kind mit Melone«.
1960    Einzelausstellungen bei Siemens & Halske und in der Galerie Malura, München.
1961    Als wieder freischaffender Künstler Einzelausstellungen in Karlsruhe (Galerie des deutschen Bücherbundes), Wien (Kleine Galerie), Reutlingen (Spendhaus, Hans-Thoma-Gesellschaft), Kirchheim/Teck (Kornhaus, Kulturring). Wahl zum Leiter der Fachgruppe Bildende Kunst in der Künstlergilde e.V., Esslingen. Gründung der Sommerakademie St. Johann bei Regensburg. Entwürfe für Bildteppiche, Ausführung Gertrud Bernhardt, Reutlingen. »Kinderspiele«, ein Zyklus von Bildern und Kaltnadelradierungen.
1962    Gastvorlesung an der Pädagogischen Hochschule in Alfeld über "Das Gegensätzliche als Entwicklungsfaktor". Einzelausstellungen in Dornach/Schweiz (Goetheaneum), Regensburg (Museum der Stadt), Bremen (Paula-Moderson-Becker-Haus).
1963    Einzelausstellung in München (Alter Botanischer Garten). Aquarell »Seeufer«. Internationaler Preis für Malerei in Monte Carlo.
1964    Hans-Thoma-Medaille
1965    Radierung »Giebel und Tore«. Aquarell »Schattenhäuser«. Sendereihe "Sehen und Sichtbarmachen - ein Zeichenkurs mit Spielregeln", im Bayerischen Rundfunk (Fernseh-Studienprogramm), mit Wiederholungen im Hessischen und im Schweizer Fernsehen. Ende des Jahres: Antritt einer dreimonatigen Reise nach Nordamerika.
1966    Einzelausstellungen Scottsdale/Arizona (Stable Gallery) und San Diego/Kalifornien (Old Town Galleries). Bis 1968 Dozent für Malerei an der Freien Kunst-Studienstätte Ottersberg bei Bremen.
1968    Aquarelle »Mansardenfenster«, »Winter« und »Dinge im Raum«. Ehrenmedaille der Landeshauptstadt Graz. Einzelausstellungen in Stuttgart (Galerie Galetzki) und Offenbach (Kunstkabinett Behr & Trefz).
1969    Einzelausstellungen in Bremen (Galerie Emy Widmann). Buch »Kinderspiele« mit Einführung von Lilian Schacherl im Leonhard Verlag, Konstanz.
1970    Einzelausstellungen in Friedrichshafen (Städtisches Bodensee-Museum) und in Laxenburg (Niederösterreichischer Kunstverein). Fortsetzung der Reihe der Radierungen mit »Spiegelkabinett«. Zweite Fassung von »Vor Ostern« als Siebdruck.
1971    Einzelausstellungen in Kaufbeuren-Neugablonz (Städtische Galerie). Mitglied der Neuen Münchner Künstlergenossenschaft, der Künstlergruppe der Hans-Thoma-Gesellschaft, der Association "Art et Lettres" in Juvisy und der "Seerose" in München.
1972    Einzelausstellungen in Sindelfingen (Stadtbibliothek). Goldmedaillen der Akademie "Thommaso Campanella", Rom, und des "XIII. Salon International Paris-Sud". Buch »Spiegel und Spiegelung« mit Einführung von Ilse Tielsch im Bogen Verlag, München.
1973    Gründung der Freizeitakademie Bayerwald in Wörth an der Donau. Übersiedlung von München nach Wörth. Aquarell »Kleines Seestück«. Werkausstellung in München (Krauss Maffei). Sudetendeutscher Kulturpreis 1973.
1974    Aquarell »Zwischenzeit« wird Siebdruck. In Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Gustav Fochler-Hauke Illustrationen für die »Bertelsmann Lexikothek - Länder, Völker, Kontinente«. Ernennung zum Fürstlich Liechtensteinischen Professor. Wahl zum Ersten Vorsitzenden der Künstlergilde e.V., Esslingen. Einzelausstellungen in Regensburg (Ostdeutsche Galerie) und Memmingen (Galerie R).
1975    Aquarell »Spiegel« wird Siebdruck. Einzelausstellung in Hamburg (Galerie Lochte).
1976    Seerosenpreis (Kunstpreis der Landeshauptstadt München). Einzelausstellung in Straubing (Galerie Stöcker).
1977    Einzelausstellung in Oldenburg (Landesmuseum).
1978    Einzelausstellung in Göppingen (Stadthalle). Plakette "pro arte". Mitglied des Ostdeutschen Kulturrats.
1979    Radierung »Flucht '79«. Einzelausstellung in Fulda (Stadtschloß).
1980    Aquarelle »Das blaue Tor«, »Am Stadtrand«, »Imaginäre Landschaft«. Einzelausstellung in Bremen (La petite galerie). Beteiligung an der Gruppenausstellung "Hommage à Altdorfer". Goldmedaille der Stadt Wörth.
1981    Ehrenvorsitzender der Künstlergilde e.V., Esslingen. Einzelausstellungen in Kaufbeuren-Neugablonz (Gablonzer Galerie) und in Schweinfurt (Galerie SW). Intensive Beschäftigung mit der Farbradierung.
1982    Aquarelle »Donauebene«, »Großer Zerrspiegel«, »Aquarium«.
1983    Aquarelle »Pastorale«, »Pubertät«. Beteiligung an der Kollektivausstellung anläßlich der Verleihung des Lovis-Corinth-Preises (Ehrengabe) in Regensburg (Ostdeutsche Galerie).
1988    Malkreidebilder »Toter Vogel« und »Zeitvermerk«. Einzelausstellung in Esslingen (Schwörhaus, Künstlergilde e.V.). Katalog »Heribert Losert: Aquarelle, Malkreiden, Zeichnungen, Mischtechnik und Druckgrafik« mit Beiträgen von Ernst Schremmer und Josef Mühlberger.
1989    Malkreidebilder »Siesta«, »Gruppenbild« und »Im Gegenlicht«. Kulturpreis Ostbayern.
1990    Malkreidebild »Türen«. Einzelausstellungen in Schwandorf (Oberpfälzer Künstlerhaus), mit Katalog, und in München (Kulturzentrum der Aktion Lebensqualität e.V.). Buch »Zeitvermerke« mit Dietmar Scholz.
1991    Fortführung der Freizeitakademie als Sommerakademie im Kloster Windberg.
1992    Erstmals entstehen aus unvollendeten Aquarellen und Gouachen früherer Jahre reizvolle Collagen als Miniaturen, die 1992/93 in der repräsentativen Einzelausstellung "Flucht im Spiegel" in Augsburg (Bukowina-Institut) gezeigt werden, zu der ein Katalog mit Beiträgen von Ortfried und Marie-Luise Kotzian sowie Johannes Hampel erscheint.
1993    Aus den kleinformatigen Collagen sind großformatige Malkreidebilder geworden, die zusammen mit repräsentativen Bildern früherer Jahre in München (Kulturzentrum der Aktion Lebensqualität e.V.) neun Monate lang als Losert-Retrospektive 1943-1993 zu sehen sind.
Die Augsburger Ausstellung wird ebenfalls in München (Alfred-Kubin-Saal, Sudetendeutsches Haus) wiederholt.
Zum 80. Geburtstag erscheint im Beurenia-Verlag von Hildegard Joos eine geschmackvolle Kassette mit Gedichten von Gerold Effert zu fünf Bildern von Heribert Losert: »Magischer Alltag«
1994    Im Verlag des Zeitgenossen, München, erscheint »Heribert Losert. Ein Maler der Moderne«, Künstlergespräche. Eine Mongraphie (Mit 56 farbigen und 135 s/w-Abbildungen im Text) unter Mitarbeit von Mira Maase, herausgegeben von Hans Werner Saß.
2002    Heribert Losert stirbt am 11. April 2002 in Wörth/Donau.
2003    Ausstellung in der Ostdeutschen Galerie in Regensburg »Heribert Losert (1913-2002) - Werke aus dem Nachlaß« von 9.3.-4.5.2003.

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