Luise Witte
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Do. 26. April 2001
20.00 Uhr |
Luise Witte liest
Der erzählte Mythos. Ein Medea-Monolog
Dagmar Nick: »Medea. Ein Monolog«
(Rimbaud Verlag)
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Anlaß zu dieser Lesung im Rahmen unserer Kunstausstellung »Hommage an die Frauen« von Heinrich Richter ist nicht nur der Welttag des Buches, den wir mit unseren Buchhändlerkolleginnen und -kollegen feiern, sondern auch die runden Geburtstage zweier bedeutender Frauen, die hier erstmals zusammenkommen: Die Schauspielerin Luise Witte trifft mit einem ihrer Lieblingstexte auf die Dichterin Dagmar Nick. Der Monolog der Medea verbindet bei Dagmar Nick den Mythos von Prometheus mit dem Mythos des unsterblichen Kentauren Chiron, der wegen seiner Heilkunst berühmt war. Ein antiker Stoff über die Schmerzen der Unsterblichkeit.
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Medea und die Töchter des Pelias,
420-410 v. Chr., Pergamon Museum, Berlin
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Foto: © Julia Köbel
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Do. 16. Oktober 1997
20.00 Uhr |
Luise Witte liest Wolfgang Weyrauch
»Mein Schiff, das heißt Taifun«
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Zum Gedenken an den Mahner und Poeten
Wolfgang Weyrauch (1904 - 1980),
einem Klassiker der deutschen Nachkriegsliteratur,
liest die passionierte Schauspielerin Luise Witte
Lyrik und Prosa aus vergriffenen Werken. |
Foto: © Toni Richter (aus
Toni Richter »Die Gruppe 47 in Texten und Bildern« Köln 1997)
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Im Verlag des Zeitgenossen als Hörbuchcassette erschienen. |
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Faksimile |
Text, mit dem der Walter Verlag 1960 auf der Buchrückseite für den neuen Erzählband »Mein Schiff, das heißt Taifun« von Wolfgang Weyrauch warb |
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Wolfgang Weyrauch |
Mehr zu Wolfgang Weyrauch |
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Do. 23. Februar 1995
20.00 Uhr |
Simone de Beauvoir
»Der amerikanische Alptraum«
Lesung: Luise Witte und Margarete Spitz
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Die Schauspielerinnen Luise Witte und Margarete Spitz lesen Auszüge aus dem Reisetagebuch »Amerika Tag und Nacht« von Simone de Beauvoir.
Lesung: Luise Witte, Margarete Spitz
Musik: Jimmy Hendrix und Mary Lou Williams
Konzept: Hans Werner Saß
Foto: © Peter Worm
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Foto: Gisèle Freund
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"Jawohl, wir Amerikaner denken nicht!" belehrt die beliebte und erfolgreiche amerikanische Klatschkolumnistin Elsa Maxwell die verblüffte Simone de Beauvoir. "Denken ist Zeitverschwendung. Wir haben es auch nicht nötig, zu denken; denn wir haben Instinkt."
Man schreibt das Jahr 1947, und die Beauvoir ist voller Bewunderung für die Sieger des Zweiten Weltkriegs und die Befreier Frankreichs in die USA gereist, um sich aus eigener Anschauung ein Bild vom Land der Freiheitsstatue, der Mickymouse und der Talkshows zu machen.
Vier Monate lang rückt sie dem Mythos Amerika zu Leibe und schreibt ihre Eindrücke auf. Das Tagebuch der Beauvoir ist voller kritischer Impressionen über die damals noch fremde amerikanische Lebensweise, die inzwischen über uns alle hereingebrochen ist.
Wo das Denken tabu ist, da verläuft das Leben wie auf der Kino-Leinwand, wenn der Ton ausgefallen ist; das Land, das der Welt die Jeans beschert hat, das TV und das Wort Holocaust, stellt sich in der Sicht einer Europäerin dar als eine Nation, in der die Geschichte zum Stillstand gekommen ist.
Luise Witte (geb. 1931) und Margarete Spitz (geb. 1922), die uns von ihrem Rezitationsabend mit autobiographischen Texten von Alexandra Kollontai noch in bester Erinnerung sind, lassen auch diese Lesung mit den Tagebuchaufzeichnungen von Simone de Beauvoir zu einem Erlebnis werden.
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Internet |
Biographie von Simone de Beauvoir bei LeMO (Lebendiges virtuellen Museum Online) |
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17. November 1994
20.00 Uhr |
Aleksandra Kollontaj
"Ich habe viele Leben gelebt"
Literarische Lesung:
Margarete Spitz und Luise Witte
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Luise Witte und Margarete Spitz stellen in einer literarischen Lesung Aleksandra Michajlowna Kollontaj (1872-1952) vor, die als engagierte Vorkämpferin für die politische uns soziale Gleichberechtigung der Geschlechter Politik gemacht hat.
Lesung: Luise Witte, Margarete Spitz
Konzept: Adelheid Rabus
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Wer war Aleksandra Kollontaj?
Diese Politische Frau, die sich selbst als emanzipiert bezeichnet hat, paßt in kein Klischee. Die leidenschaftliche Kommunistin war enge Mitarbeiterin von Lenin und blieb auch nach dessen Tod lange Jahre Botschafterin der Sowjetunion. Dabei war sie eigentlich eine russische Adelige mit einem feministischen Horizont. Als solche trat sie auch in der Stalinära in zahlreiche Fettnäpfe der Bürokratie, verstand es aber immer, ihre Eigenständigkeit zu bewahren.
Ihr Erzählband »Wege der Liebe«, ihre Vorlesungen über »Die Situation der Frau in der gesellschaftlichen Entwicklung« und ihre Autobiographie »Ich habe viele Leben gelebt« zeugen auch nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion von einer Radikalität des Denkens und Fühlens, die wegweisend sein kann über die Spätzeit dieses faschistischen Jahrhunderts hinaus.
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Rezensionen |
»Wege der Liebe« ist eines der wenigen Bücher, die wirklich an Grundprobleme der heutigen Übergangszeit mit Ernsthaftigkeit und Leidenschaft zugleich rühren.
Berliner Tageblatt, 1926
Man mag Alexandra Kollontais Standpunkt teilen oder verwerfen, man wird eines anerkennen müssen: die absolute Ehrlichkeit, die nicht wieder erlebte Unverlogenheit. Mag die russische Revolution ökonomisch, politisch gescheitert sein, psychisch hat sie ein Volk erneuert.
Der Tag, Wien 1926
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Biographie |
Biographie von Alexandra Kollontai und die Verhältnisse in Rußland im 19. und 20. Jahrhundert |
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Internet |
Rosa-Luxemburg-Stiftung, Veröffentlichung: »Alexandra Kollontai: Mein Leben in der Diplomatie«
Alexandra-Kollontai-Archiv (engl.) bei www.marxists.org
Ausführliche Biographie bei Wikipedia
Biographie von Alexandra Kollontai beim Institut für Frauen-Biographieforschung
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Biographie |
Luise Witte, Schauspielerin, geb. 1931, gest. 2012 in Hamburg. |
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