Barbara König


Do. 7. Oktober 1999
20.00 Uhr
Barbara König
liest aus
»Schöner Tag, dieser 13.«
(Ein Liebesroman)

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Buchcover Barbara König »Schöner Tag, dieser 13.«

Zur dtv-Neuausgabe ihres Tagebuch-Romans ist die Tukan-Preisträgerin der Stadt München (geb. 1925) wieder mit einer Lesung bei uns zu Gast. "Während die Personenperson die lakonisch-distanzierte Montage eines Ichs aus allen konsequent zu selbständigen Figuren weiterentwickelten Momenten der Heldin Nadine vornimmt, ist Schöner Tag, dieser 13. der autobiographische Bericht über sich selbst, den alltäglichen Kampf mit dem Schreiben, über die Versuche, sich von der Liebe unabhängig zu machen."
                                                      (rororo - Autorenlexikon)

Barbara König im Kulturzentrum am 7.10.1999, Foto: Peter Worm
Foto: © Peter Worm

Do. 21. September 1995
20.00 Uhr
70 Jahre Barbara König
30 Jahre »Die Personenperson«
Lesung mit Diskussion

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Zum Doppelgeburtstag der Schriftstellerin Barbara König und ihres Romans von 1965 eine persönliche Lesung, mit der die Autorin ihr Buch und seine Rezeptionsgeschichte erneut zur Diskussion stellt.


Buchcover Barbara König »Die Personenperson«

Nadine hat einen Mann kennengelernt. Aber dieser Beginn einer neuen Romanze versetzt alle Bewohner des Hauses in Angst und Schrecken. Liebe ist eine große Gefahr; wer liebt, übergibt die Festung.

Nadines Hausbewohner leben nämlich in ihr selbst. Sie haben alle einen Namen, eine Stimme, eine eigene Identität - und mischen sich ein.

"Wenn man schon zugibt", so heißt es in diesem Roman, "daß man nicht ein Einzelner ist, sondern zumindest einen Zweiten bei sich hat, den altbekannten Doppelgänger - warum dann nicht die ganze Wahrheit bekennen? Wo sollen denn all die anderen hin sein, die wir einmal gewesen sind, vom Kind angefangen, nicht zu reden von den übrigen, die wir so erfolgreich verbergen, bis sie eines Tages an der falschen Stelle auftauchen, uns in Verlegenheit und zum Nachdenken bringen? Sie sind da, und sie zu leugnen wäre unklug und verlogen, es wäre nicht realistisch."

Wie in Shakespeares »Sommernachtstraum« sind Spiel und Realität auf eine poetische Weise so kunstvoll miteinander verwoben, daß das psychologische Spiegelbild einer modernen Frau entsteht, die sich um ihre Emanzipation bemüht.

Barbara König, die am 9. Oktober dieses Jahres 70 Jahre alt wird, hat mit diesem erstmals 1965 erschienenen Roman viele Leserinnen und Leser fasziniert. Die Frage: Wer bin ich? stellt sich einer heutigen Lesegeneration nicht anders als der Autorin, die mit 11 Jahren den Vater verlor und als 19jährige, kurz nach dem Abitur, wegen einer Bekanntschaft mit einem ukrainischen Arzt ein halbes Jahr in Gestapohaft verbringen mußte. Das Mitglied der Gruppe 47 und des PEN-Zentrums der BRD ist dabei immer einen eigenen, ganz persönlichen Weg gegangen.

Wir wollen mit Barbara König, die als Nordböhmin zweisprachig aufwuchs und seit vielen Jahren zurückgezogen in Dießen am Ammersee lebt, ein wenig feiern und zugleich diskutieren, welche Aufnahme ihr Buch in den 30 Jahren seit seinem ersten Erscheinen gefunden hat und welche Rätsel, die es den ersten Lesern und Kritikern aufgegeben hat, inzwischen gelöst sind.
H. W. S.


Biographie Barbara König, geboren am 9. 10. 1925 in Reichenberg/ Böhmen, kam 1944/45 für ein halbes Jahr in "Schutzhaft" der Gestapo, bevor ihr nach Kriegsende die Flucht nach Bayern gelang.
Sie arbeitete zunächst als Journalistin bei der Deutschen Nachrichtenagentur und bei der "Neuen Zeitung".
1950/51 studierte sie Zeitungswissenschaft und "Creative Writing" in den USA;
1953 redigierte sie die Zeitschrift "kontakt".
Seit 1958 lebt sie als freie Schriftstellerin in Dießen am Ammersee.
Sie war und ist Mitglied der Gruppe 47, des P.E.N.-Clubs, der Mainzer Akademie der Wissenschaften und Literatur und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.

Preise
1962 erhielt sie den Literaturpreis des Kulturkreises im Bundesverband der deutschen Industrie, 1965 den Charles-Veillon-Preis, 1966 den Förderpreis der Stadt München, 1970 die Ehrengabe des Andreas-Gryphius-Preises, 1982 den Ohio State Award, 1983 den Tukanpreis der Stadt München und 1985 die Ehrengabe des Kulturkreises im Bundesverband der deutschen Industrie.

Werke
»Das Kind und sein Schatten« (1958); »Kies« (1961); »Die Personenperson« (1965); »Abschied von Olga« (1965); »Spielerei bei Tage« (1969); »Böhmische Gänse« (1970); »Freiersfüße - Witwersfüße« (1971); »Ich bin ganz Ohr« (1971); »Dreimal Zeit« (1973); »Schöner Tag, dieser 13.« (1973); »Ich und Ihr, die ich mal war« (1975); »Etüden« (1976); »Die Wichtigkeit, ein Fremder zu sein« (1979); »Der Beschenkte« (1980); »Der Fuß im Netz« (1980); »Die Personenperson« (1981); »Viktor« (1983); »Ich bin ganz Ohr« (1985); »Hans Werner Richter - Notizen einer Freundschaft« (1997) u.a.

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