Bertolt Brecht


Do. 19. September 2002
20.00 Uhr
Einmaliges Gastspiel!
Die Theater-Legende Käthe Reichel
mit ihrem Soloabend
»Die heilige Johanna der Schlachthöfe«
von Bert Brecht

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Die Theater-Legende Käthe Reichel, Brecht-Schülerin und Hauptdarstellerin der legendären Stuttgarter Aufführung von 1961, kommt nach München. Damals spielte sie unter der Regie von Benno Besson, heute rezitiert sie das Stück in ihrer eigenen Fassung in einer Ein-Personen-Darstellung, über die der Tagesspiegel Berlin schreibt: "Allein am Pult, neunzig Minuten lang, gestützt nur auf ein paar Notizen. Das ist ein Ereignis. Leise und intensiv, dann klingend und schmetternd baut Käthe Reichel die Szenen auf, als ein Geflecht von Stimmen, ein Ineinander von Zorn und Ruhe, Staunen, Klage und leidenschaftlicher Botschaft. Mit einer Kraft, die aus Neigungen des Kopfes, zeigenden Händen, wiegendem Oberkörper ein ganzes Stück baut, unvergeßlich. Stürmischer Beifall."

Ein Abend zum 20jährigen Bestehen der Aktion Lebensqualität e.V., nicht nur für Brecht-Liebhaber.
Käthe Reichel spielt »Die heilige Johanna der Schlachthöfe« im Kulturzentrum
Foto: © Peter Worm

Do. 21. März 1996
20.00 Uhr
Dr. Sabine Kebir
»Brecht und die Frauen«
Vortrag mit Diskussion

Die Frauen im "Schatten" des Jahrhundertdichters und der Neid der Epigonen.

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Buchcover Sabine Kebir »Ein akzeptabler Mann? Streit um Bertolt Brechts Partnerbeziehungen«

Kennen Sie John Fuegi? Der Gründer einer Brecht-Society hat in den USA für eine literarische Sensation gesorgt, indem er in einem dickleibigen Buch den moralischen Vorwurf erhebt, die wichtigsten Werke von Brecht seien gar nicht von Brecht geschrieben, sondern von den Frauen, mit denen dieser zeitweilig eines seiner Verhältnisse unterhielt. Brecht war also ein Schwindler, und seine Meisterwerke stammen von seinen Geliebten!

George Bernard Shaw hätte darüber eine seiner bissigen Komödien schreiben können. Der große Satiriker hätte seinen Fuegi als eine männliche Elsa Maxwell in den Mittelpunkt eines Schauspiels gestellt, das Brecht noch einmal vor den Ausschuß für unamerikanische Umtriebe stellen würde, in dem die Klatschtante den Vorsitz führt.

Die unfreiwillige Komik eines "Matriarchen" kommt auch in diesem Vortrag der Brechtforscherin Sabine Kebir genügend zum Ausdruck. Frau Dr. Kebir ist zwar kein Shaw, aber sie hat in den Archiven recherchiert, was die angeblichen Brecht-Opfer selber gesagt und gesehen haben. Der amüsante Vortragsabend läßt Elisabeth Hauptmann, Margarete Steffin, Ruth Berlau, Helene Weigel, Isot Kilian etc. selbst zu Wort kommen und gibt damit zugleich ein paar neue Denkanstöße zur Kritik des traditionellen Arbeitsbegriffes, der Liebe und Gemeinschaft ausschließt.


Do. 24. März 1995
20.00 Uhr
Prof. Jan Knopf
»Lob der menschlichen Sexualität«
Brechts Gedichte über die Liebe

Der Brecht-Forscher Prof. Jan Knopf aus Karlsruhe spricht über die Liebesgedichte von Brecht und läßt sich dabei auf die hintergründige Frage ein, ob Brecht ein "Macho" gewesen sei.

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Buchcover Jan Knopf »Gelegentlich Poesie. ein Essay über die Lyrik Bertolt Brechts«

"Schreiben Sie, daß ich unbequem war und es auch nach meinem Tod zu bleiben gedenke. Es gibt auch dann noch gewisse Möglichkeiten." (Brecht)

Einerseits formiert sich mehr als dreißig Jahre nach seinem Tode die Anti-Brecht-Kritik in dickleibigen Wälzern, so daß der Tages-Anzeiger in Zürich bereits warnend vom "Übervatermord" spricht - andererseits veranstaltet seine Heimatstadt Augsburg, die zu seinen Lebzeiten nichts von ihm wissen wollte, drei Jahre vor seinem 100. Geburtstag ein pompöses Brecht-Festival.

Wie das? Hat die Publikation von Brechts »Gedichte über die Liebe« (1982) den Dichter als einen "Macho" entlarvt, der nun endlich gepackt und vorgeführt werden kann? Oder ist seine "anstößliche Offenheit" dem Establishment nun gerade erst richtig recht, nachdem der Bedarf an Pornographie die Medien so richtig in Wallung gebracht hat?

Jan Knopf thematisiert, über den Anlaß hinaus, den Umgang mit Liebesgedichten im allgemeinen und den Brechtschen Aufklärungsversen im besonderen, indem er die Fragestellung erweitert: Brecht als Kritiker der Sexualmoral.


Do. 14. April 1994
20.00 Uhr
Irmhild Wagner
liest ihre Lieblingsgedichte von Brecht
»Wenn die Haifische Menschen wären«
Ein Brechtabend zum Nachdenken
Lesung mit Diskussion

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WAS AN DIR BERG WAR
Haben sie geschleift
Und dein Tal
Schüttete man zu
Über dich führt
Ein bequemer Weg

Metaphern des Scheiterns? Ja. Aber der Berg des Humanismus kann erneut auferstehen, weil auch eine begrabene Hoffnung immer noch Hoffnung ist.

Brecht, dieser nicht totzukriegende Jahrhundertdichter des Anderen Deutschland, steht für die Utopie der Hoffnung, daß der Faschismus nicht das letzte Wort hat.


Do. 18. November 1993
20.00 Uhr
Prof. Jan Knopf
Mitherausgeber der Brecht-Werkausgabe
»Neues über Brecht«

Ein literarischer Vortrag des Brecht-Herausgebers Prof. Jan Knopf, Karlsruhe, der mit einigen Überraschungen zu Brechts Lyrik aufwarten kann.

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Bertolt Brecht, Foto: Konrad Reßler
Foto: Konrad Reßler

Der große "b. b." (1898-1956) hat schon zu Lebzeiten Kontroversen ausgelöst wie kaum ein zweiter Dichter des zwanzigsten Jahrhunderts.

Anläßlich der Neuerscheinung von Brechts sämtlichen Gedichten in 5 Bänden (innerhalb der 30-bändigen kommentierten Werkausgabe) gibt es tatsächlich überraschend Neues über die Brecht-Werkstatt für Lyrik zu berichten.

- z. B. die wechselvolle Geschichte der berühmten Brecht' schen »Hauspostille« zwischen 1921 und 1956

- z. B. wie Brecht mit seinem berühmten Liebesgedicht »Die Liebenden« die literarische Welt hinters Licht geführt hat

- z. B. Brecht und der 17. Juni 1953, oder wie man in der DDR den Faschismus verdrängte.


Do. 11. Februar 1993
20.00 Uhr
Prof. Werner Mittenzwei
über seine Arbeit an seiner Brecht-Biographie
»Zeitgenosse Brecht«

Ein literarischer Vortrag des Brecht-Biographen
Prof. Werner Mittenzwei, Berlin, über seine Erfahrungen bei der Arbeit an seiner Brechtbiographie.

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Buchcover, Werner Mittenzwei »Das Leben des Bertolt Brecht« Der große B. B. (1898-1956) war schon zu Lebzeiten sehr umstritten. Der Autor der »Dreigroschenoper«, der »Mutter Courage« und des »Galileo Galilei« hat Kontroversen ausgelöst wie kaum ein zweiter Dichter des 20. Jahrhunderts.


Do. 3. November 1990
20.00 Uhr
»Die Kriegsfibel« von Bert Brecht
Ein Lichtbildervortrag mit Diskussion

Sprecher: Mira Maase, Edeltraud Heidegger, Hans Werner Saß

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Die Eichholz-Lesung im vergangenen Jahr, der Beckmann-Abend in diesem Januar und nun: Brecht - Hans Werner Saß liest abermals gegen den Trend.

DDR kaputt, Wiedervereinigung olé, CSU in Bayern bleibt bei 55% - was soll uns da ein Dichter, der wie kein zweiter nach dem verlorenen Krieg die Herzen der Menschen zum Widerstand gegen Kapitalismus und Faschismus wachrüttelte?

Zwar, die »Kriegsfibel« mit ihren authentischen Zeitungsfotos und unzweideutigen Versen durfte in der Bundesrepublik Deutschland nie erscheinen. Und die in Brechts letztem Lebensjahr 1956 im Ostberliner Eulenspiegel-Verlag erschienene Ausgabe würde jetzt, da es die DDR nicht mehr gibt, wohl auch zu den noch nachträglich "verbrannten" Büchern gehören, wenn es die Aktion Lebensqualität nicht gäbe.

Wir bringen die ganze »Kriegsfibel« Bild für Bild auf die Dia-Leinwand. Entscheiden Sie selbst, ob das, was von unserem Podium erklingt, mit unserer verfahrenen Situation in Deutschland 1990 in Zusammenhang steht.


Biographien über Bertolt Brecht Biographie bei Exil-Archiv (Virtuelles Zentrum der verfolgten Künste)

Biographie bei Wikipedia

Biographie bei leMo (lebendiges Museum online)


Internet Arbeitsstelle Bertolt Brecht an der Universität Karlsruhe

Internetlinks der Universitätsbibliothek FU Berlin

Internationale Brecht Gesellschaft (engl.)

The Bertolt Brecht Forum mit Bildern, Materialien und Links rund ums Berliner Ensemble.

Das Berliner Ensemble


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