Gerd-Peter Eigner


Do. 28. September 2000
20.00 Uhr
Gerd-Peter Eigner
liest aus seinem Roman
»Lichterfahrt mit Gesualdo«


Buchcover Gerd-Peter Eigner »Lichterfahrt mit Gesualdo« Gerd-Peter Eigners neuer Roman ist im Grunde drei Romane in einem. Erstens ist es ein Paris-Roman, der uns die französische Metropole in der Ära Mitterand atmosphärisch dicht nahebringt. Zweitens ist es der Roman einer ungewöhnlichen Männerfreundschaft, die zwei alternative Lebensentwürfe schicksalhaft zur Deckung bringt. Und drittens ist es ein Liebesroman mit unbürgerlicher Besetzung. Daß es außerdem um einen Komponisten namens Gesualdo und eine geglückte Kindesentführung geht, sei wenigstens noch angedeutet. Nach Hermann Peter Piwitt und Uwe Timm nun unsere dritte Autorenlesung, die beweist, daß die erzählende Literatur nicht tot ist.

Gerd-Peter Eigner im Kulturzentrum "Lichterfahrt mit Gesualdo"
Foto: © Peter Worm

Buchkritik Buchkritik von Ulrich Faure im Rheinischen Merkur 25.10.1996

Interview Autoren-Interview im Börsenblatt, Nr. 29/1997 "Schweifen und Zählen von Sand" mit Ulrich Faure

Biographie

Gerd-Peter Eigner, geboren am 21. 4. 1942 in Malapane (Oberschlesien) als Gerd-Peter Sobczyk; der Familienname wurde noch am Tage der Geburt geändert. Sein Vater Alfons Simon Sobczyk war technischer Reichsbahninspektor, er wurde Anfang 1945 bei einer Vergeltungsaktion sowjetischer Truppen in Pitschen (Oberschlesien) getötet. Die Mutter floh mit den Kindern nach Dresden, überlebte die Bombennächte vom 13. und 14. Februar, floh weiter in die Magdeburger Börde.

1949 Übersiedlung nach Wilhelmshaven, wo Gerd-Peter Eigner die Grundschule absolvierte. Er brach 1959 den Besuch des Humanistischen Gymnasiums ab, erste Reise nach Frankreich und Italien.

1960 Redaktionsvolontariat bei der „Wilhelmshavener Zeitung", anschließend für ein Jahr nach Paris, Gelegenheitsarbeiter, Übersetzer, erste literarische Arbeiten.

In Oldenburg i.0. holte Eigner 1964 das Abitur nach, studierte dann in Hamburg Volkswirtschaft und Soziologie, wechselte 1965 an die Pädagogische Hochschule Oldenburg i.0.; er schrieb in diesen Jahren zwei unveröffentlichte Romane.

1968 1. Lehramtsprüfung und anschließend Lehrer für verhaltens- und entwicklungsgestörte Kinder.

Eigner zog 1969 nach Bremen, schied 1971 aus dem Schuldienst, reiste als freier Schriftsteller nach Afrika und in den Nahen Osten, dann nach Kreta, wurde 1973 von der Militär-Junta ausgewiesen, ging nach Toulouse und Formentera, 1975 wieder nach Kreta.

1976 Rückkehr nach Bremen, 1978 Umzug nach Berlin, 1979 nach Rom, 1980 nach Paris. Nach Zwischenaufenthalten in Salzburg zog Eigner 1991 nach Berlin. Lebt seitdem in Berlin und Italien.

Preise: Villa-Massimo-Stipendium (1977); Kulturpreis der Stadt Bocholt (1978); Hörspielpreis des Österreichischen Rundfunks (1978); Stadtschreiber auf Burg Kniphausen (1982); Förderpreis des Kulturpreises Schlesien des Landes Niedersachsen (1983); Ehrengabe der Deutschen Schillerstiftung von 1859 (2005).

Veröffentlichungen u. a.:
»Golli«, Deutsche Verlags-Anstalt 1978; »Brandig«, Carl Hanser, München 1985;
»Mitten entzwei«, Carl Hanser, München 1988; »Lichterfahrt mit Gesualdo«, Carl Hanser, München 1996; »Nachstellungen I. Essay über Mozart, Flaubert, Dostojewski, Nabokov«, Axel Dielmann Verlag, Frankfurt 1998.
»Nachstellungen II. Essays über Juan Goytisolo, Marguerite Duras, Imre Kertesz u.a.«, Axel Dielmann Verlag, Frankfurt 1999.
»Die italienische Begeisterung« Roman. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2008.


Internet Homepage von Gerd-Peter Eigner

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